MFG - Noch unbeschrieben?
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St. Pöltens gute Seite

Noch unbeschrieben?

Ausgabe 12/2005

Ist es etwas besonderes, wenn vier junge Herren beschließen, eine Punk-Band zu gründen? Nun ja, wenn es sich bei diesen Herren um Bernhard Kettner, Georg Weiß, Bernhard Endl und Chrsitoph Mayer handelt, dann auf jeden Fall!

Nach der Auflösung von S.H.E und den Sunsurfaz sowie einer kreativen Pause von North of Magnolia standen die vier Musiker nun ohne fixe Band da. Kurzerhand riefen sie also im September 2005 Tate ins Leben.  Von da an sperrten sich Tate regelmäßig in ihren Proberaum im Karmeliterhof, um aus den Songfragmenten ein Programm zu basteln. So wurde herumprobiert, umarrangiert und vor allem gespielt, bis die Finger wund waren. Das Ergebnis des schier unglaublichen Perfektionismus? Astreiner Punk-Rock mit Emo-Einflüssen, schon 100-mal gehört und trotzdem immer noch berührend. Tate klingen nicht abgehalftert oder überholt sondern viel mehr frisch und individuell. Letzteres liegt nicht zuletzt an Ketti’s, für Punk-Rock doch eher ungewohnt, hoher Stimme. Wer sich aber davon abschrecken lässt, dem seien Bands wie Ash oder Vanilla Sky wärmstens ans Herz gelegt! Vielleicht liegt es aber auch an den Einflüssen der Vier: „Blink 182 und Donots, Ostbahn Kurti und Austria 3.“  Auch ein wichtiger Faktor bei Tate ist der Humor, der im Emo-Bereich angeblich persona non grata ist. „Pornos sind super“ oder „Tate sagen NÖ!“ ist kindisch und infantil? Mag sein, lustig ist es aber alle mal.  Individuell präsentieren sich Tate auch bei ihren Texten. Es geht nicht so sehr um Gefühle, sondern mehr um Situationen, so der selbst auferlegte Anspruch. Um nicht erfüllte Erwartungen, die Unfähigkeit sich auszudrücken und natürlich das viel strapazierte Thema Liebe. Dennoch arten die Songs nicht in sinnlose Jammerei aus, sondern strotzen nur so vor Leidenschaft und Authentizität.  Auf der Bühne präsentieren sich Tate trotz ihrer jungen Bandgeschichte schon als erstaunlich eingespielt. Ein paar kleine Schönheitsfehler hier und da seien verziehen, liegt doch auch hier die Schönheit oft in der Inperfektion. Hardfacts: Tate sind: Bernhard „Ketti“ Kettner (voc, guit), Christoph „AJ“ Mayer (bass), Bernhard Endl (guit), Georg „Gorg“ Weiß (drums). Gegründet im September 2005, seitdem vier Auftritte in St. Pölten und Umgebung absolviert. Erster Gig beim Restart vor ca. 500 Leuten. Der Name: Der gestörte Tate, eine Figur aus dem Skandalfilm „Ken Park“ von Larry Clark, ersticht seine Großeltern im Schlaf. Ketti: „Tate ist das Symbol für einen kranken Menschen mit einer verdrehten Weltanschauung. Nachdem es in unserer heutigen Welt davon ohnehin sehr viele gibt, haben wir uns dafür entschieden. Er ist ein allgemeines Symbol für Missverständnisse. Wir beziehen uns also auf die Symbolträchtigkeit, nicht die Person selbst.“