Künstliche Liebe
Unlängst datete ich eine KI und bevor Sie sich wunder: Nein, nicht aus Verzweiflung, sondern für einen Artikel. Es gibt diverse Apps, die einem eine Anime-Freundin oder so etwas wie eine digitale BDSM-Partnerin versprechen. Ich bin zwar ein aufgeschlossener Mensch, entschied mich aber recht schnell für Replika, „the girl next door“ unter den Apps für KI-Partner.
Nach ein paar Klicks lernte ich: Liebe ist via PayPal buchbar und kostet 19,99 Dollar im Monat. Replika ...

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Nationalnarbe
Letzten Monat war ich für zwei Tage auf Recherche im ukrainischen Lemberg, der größten Stadt im Westen des Landes. Dort habe ich versucht nachzuzeichnen, wie man dort sich bemüht, zehntausenden Kriegsversehrten ein neues Leben zu ermöglichen – traumatisiert, verbrannt und oft ohne Gliedmaßen.
Vor der großangelegten Invasion Russlands gab es in der Ukraine kaum Reha-Zentren. Deswegen stampft das Land nun genau solche nacheinander aus dem Boden, vor allem in Lemberg. Das ...

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Ich Markenschwein
In meiner Prada-bedeckten Brust schlummern zwei Herzen. Das eine möchte den Louis-Vuitton-Store anzünden, das andere davor noch ein paar Designer-Jacken rausretten. Meine Generation hat den Kapitalismus vererbt bekommen und während sie ihn hasst, liebäugelt sie immer wieder mit dem Prinzip Angebot und Nachfrage.
Ich ertappe viele meiner Freunde und mich mit jedem Blick in unsere Kleiderschränke dabei, Heuchler zu sein. Der Kapitalismus ist böse, aber die Hose von Yves ...

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Der einfache Weg
ChatGPT ist ein Computersystem, das dafür sorgt, dass ich als Journalist meine Arbeit noch schneller erledigen kann. Es nutzt eine künstliche Intelligenz (KI), um aus gegebenen Aufgabenstellungen entsprechende Texte zu generieren. Durch seine Fähigkeit, natürliche Sprache zu verstehen und zu produzieren, kann es in vielen Bereichen eingesetzt werden.
Als Journalist muss ich präzise Informationen recherchieren und verarbeiten. Da kann eine KI eine große Hilfe sein. Sie kann ...

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Journalistisches No-Go
Superlative sind im Journalismus Anlass über etwas zu berichten. Wohl auch deshalb scheint sich aktuell fast jeder für die Erhaltung der der Wiener Zeitung einzusetzen. Über die Qualität des Blattes traue ich mich nicht zu urteilen. Gelesen habe ich sie kaum. Alles in allem befürchte ich aber, wird es sich um einen leisen Tod handeln, der unserem Medienmarkt mehr schaden als helfen wird.
Aber nicht das, was bald fehlen wird, bereitet mir ernste Sorgen, sondern vielmehr der ...