Schulglocken fehlt es überwiegend an Daseinsberechtigung. Das klingt zuerst einmal absurd, aber ich möchte diesen Gedanken ausführen. Für eine Recherche kam ich fünf Jahre nach meiner Matura wieder an eine Schule. Was mir dort besonders störend auffiel, waren die Glocken. Für mich haben sie weder vor noch nach dem Unterricht etwas verloren. Das sehen auch manche Lehrkräfte so, wenngleich die noch in der Unterzahl sind.
Ihr Punkt: Beim Läuten der Glocken schwingt eine Bevormundung ...
Im Westen von St. Pölten ist der Protest gegen das Schnellstraßenprojekt S34 kaum zu übersehen. Besucher legen hier nicht einen Kilometer zurück, ohne nicht an einem „Stopp S34“-Banner oder einer anderen symbolischen Protestbekundung vorbeizukommen. Das gilt vor allem für den von Feldern und Höfen geprägten Streifen zwischen Schwadorf, Wolfenberg, Wetzersdorf und Reitzersdorf, ergo: das Gebiet, durch welches künftig möglicherweise die S34 verlaufen wird.
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Manche ...
[BILD1]Mitte Juni schwappt ein kleines buntes Meer aus Regenbogenfahnen durch St. Pölten. „Queer is beautiful“ und „protect trans kids“ steht auf Plakaten. Glitzer, Make-up und knappe Kleidung sind der inoffizielle Dresscode. Von der Kremsergasse bis zum Rathausplatz marschiert ein Demozug, den die Stadt so noch nie erlebt hat. Die erste Pride versammelte 200 Menschen, vor allem junge Leute aus der stadteigenen LGBTIQ-Community. An diesem Tag feierten sie ohne Scham ihre Diversität. ...
Ich gestehe, in dieser Ausgabe bekritteln wir St. Pölten stark für den Umgang mit der eigenen Jugend. „Beating a dead horse“, lautet eine Redewendung, die mir in diesem Kontext einfällt. Seit jeher verteidigen junge St. Pöltner:innen nach außen ihre Stadt, um dann zuhause erst recht auf sie zu schimpfen. Dabei finde ich, dass die Stadt sich um ihre Jugend bemüht. Der neue Vinyl-Sampler hat Musiker:innen auf die Bühne geholt. St. Pöltens Jugendsozialarbeit läuft gut. Der Sonnenpark ...
Es ist bittere Ironie des Schicksals. Was früher die St. Pöltner Räumlichkeiten der Sozialistischen Jugend waren, gehört heute René Benko. Schießen Linke auf Österreichs Mächtige, trifft es schnell den Immobilienmogul und nun (ver)fällt der Altbau zwischen Café Roma und Leiner inklusive ebendiesen in Benkos Besitz. Bald wird hier ein Komplex mit Hotel, Wohnungen und einem Möbelgeschäft stehen.
Dieser von langer Hand geplante Verkauf der Stadt steht für zwei größere ...