Saludos von Don Fredo
Text
Beate Steiner
Ausgabe
Aus dem Techniker Manfred Hehal wurde der Delikatessenhändler Don Fredo. Der beliefert nicht nur die Top-Gastronomie mit andalusischen Schmankerln, sondern erfreut Spanien-Fans jetzt auch in der Wiener Straße mit Serrano & Co.
Freitags verdichtete sich der Verkehr Richtung Westen, von der Europaplatz-Baustelle über die Stockingerbrücke, weiter auf der B1 bis nach – Spanien. Das hatte sich – kulinarisch – in Gerersdorf integriert: „Don Fredo“ lockte mit Cava, Serrano, Queso, Olives, Mojama und vielem mehr ins „cowörk“ der Tischlerei Krumböck. Bis jetzt. Denn ab September verstärkt Manfred Hehal mit seinem spanischen Spezialitätenshop die „Delikatessenmeile“ in der Wiener Straße in St. Pölten (siehe Kasten). Schinken vom Iberico-Schwein, Manchego-Käse, Manzanilla-Oliven, luftgetrockneter Thunfisch und vieles mehr können dann im „Supertisch“, dem neuen Co-Working-Space von Christian Krumböck, verkostet und gekauft werden, von Donnerstag bis Samstag. Wie aber wird ein Flinsbacher zum „Spanier“, im Speziellen „Andalusier“? Warum eröffnet ein Techniker einen Feinkostladen? Wie wurde aus Manfred Hehal „Don Fredo“?
„Ich hab‘ nach einer nebligen, schlaflosen Nacht beschlossen, dass ich nochmal was Neues machen will – nachdem ich mit der Vespa von Sevilla nachhause gefahren war, zu meiner schwangeren Frau. Da war ich grad 40“, erzählt Manfred Hehal. Zuvor war er zwei Jahre lang in Madrid und Sevilla als Techniker tätig, hat dort das spanische Lebensgefühl und die Kulinarik auf hohem Niveau kennengelernt.
2014 war’s dann soweit: Manfred Hehal gründete seine Firma, knüpfte auf der „Biofach Nürnberg“ erste Kontakte zu Olivenöl- und Weinproduzenten, baute sich Schritt für Schritt ein Netzwerk an spanischen „artesano“-Betrieben auf – „sie alle stellen fernab der industriellen Produktion Jamòn Iberico, Premium-Olivenöl, Käse und viele andere nachhaltig produzierte Köstlichkeiten her“, so der Spanien-Kenner, der seine Lieferanten regelmäßig besucht.
Ein Netzwerk hat sich der Delikatessenhändler auch in der heimischen Gastronomie aufgebaut: „Das Café im Palais Wellenstein war das erste Lokal, das ich beliefert habe“, erzählt Hehal – jetzt wird er quasi dessen Nachbar in der Wiener Straße.
Mittlerweile kochen die besten St. Pöltner Küchenchefs mit Don-Fredo-Produkten, auch „Silent Cook“ Patrick Müller, auch einige Wiener Haubenlokale, zum Beispiel mit Txogitxu, dem Fleisch von der alten Kuh und mit frischem Iberico-Fleisch. „Das gibt’s sonst nirgends. Die Schweine leben im Freien, das Fleisch reift zwei Jahre, der Schinken mindestens drei Jahre.“
Klar, dass es bei Don Fredo auch Cava – spanischen Schaumwein – und feine spanische Weine zu kaufen gibt. Und zu verkosten, wie alle seine spanischen Spezialitäten. Da werden im September die ersten europäischen Mangos geliefert, im November dann herrlich reife Avocados und Zitrusfrüchte. „Ich habe meine Stammlieferanten – aber es gibt immer etwas Neues“, so Hehal.
ST. PÖLTENS DELIKATESSENMEILE
Wiener Straße – Feinkost-Straße: Rund um den Herrenplatz haben sich kleine, feine Läden angesiedelt, die beste Schmankerl aus vielen europäischen Regionen anbieten.
• Vom Fass
Essig, Öl, Wein und Spirituosen frisch gezapft und individuell abgefüllt, Feinkost wie Chutneys, Senf, Pasta, Schokolade. Gerhard Scholler lädt auch immer wieder zu Verkostungen, präsentiert saisonale Produkte.
Wiener Straße 4
• Griechenlandshop
Oliven, Olivenöl, Wein, Ouzo, Feta, Gewürze, vieles biologisch – Familie Purer importiert Köstlichkeiten direkt von griechischen Produzenten.
Wiener Straße 15
• Der Südtiroler
Feinste Kost aus Südtirol serviert Sebastian Watschinger: Speck und Würste, Käse, Schüttelbrot, Schokolade, Pasta, Wein, Schnäpse …
Wiener Straße 15
• Famos Delikatessen
Auf der anderen Seite vom Herrenplatz, in der Domgasse, gibt’s bei Famos Delikatessen alles, was das Gourmet-Herz begehrt – vom feinen Brot über Käse und Butter bis zu Schokolade, Gewürzen und Früchten.
Domgasse 10
• Don Fredo
Spanische Spezialitäten: Wein, Olivenöl, Frischfleisch, Schinken, Käse, Konserven.
Wiener Straße 25