MFG - In was für einer Stadt leben wir eigentlich ...
In was für einer Stadt leben wir eigentlich ...


MFG - Das Magazin
St. Pöltens gute Seite

In was für einer Stadt leben wir eigentlich ...

Ausgabe 11/2020
… in der der altehrwürdige Domplatz nicht zur Ruhe kommt. Herrschte auf des St. Pöltners heißumstrittensten Areal seit 2008 (sie wissen schon, „Parkplatz oder nicht Parkplatz, das ist hier die Frage?“) zuletzt ob noch fehlender Bodenmarkierungen nach dem Schließen der archäologischen Grabungen das lustige Laissez-Faire-Parking, so sorgte die Anbringung selbiger nun erst recht wieder für gemischte Reaktionen zwischen Amusement bis Kopfschütteln. Auslöser dafür war der neue Fahrradabstellplatz im Supersize-Format, von manch Indigenem bereits liebevoll als Fluglandebahn oder – in Anspielung auf DIE Radlerstadt schlechthin – „New Amsterdam“ bezeichnet.
Die Opposition spricht weniger poetisch von einem „Schildbürgerstreich“, während die Stadt darin einen Testballon für das Provisorium (keine Angst, der Platz wird eh nächstes Jahr wieder aufgegraben … aber wir hoffen auf 2024!) erblickt, um damit den Fahrradwildwuchs in der Fußgängerzone (Räder in Rabatten, Räder an Wänden, Räder vor Schaufenstern) in den Griff zu bekommen.
Ein hehres Ziel, aber vielleicht wäre in dem Fall weniger mehr gewesen, und ausreichend Fahrradständer, wo man die Räder anketten kann, wären wohl auch keine verkehrte Idee. Aber dafür sind Testballons ja gut … zum Fliegen oder Platzen, um daraus die richtigen Lehren zu ziehen.
… in der die heimischen Sportlerinnen aktuell mit Bestleistungen den Ton angeben. So wurde Ivona Dadic von der Union St. Pölten Leichtathletik zur österreichischen Sportlerin des Jahres gekürt! Insbesondere ihre Jahresweltbestleistung im 7-Kampf mit 6.419 Punkten wusste zu beeindrucken.  
Schon in den Vorjahren war Dadic mit grandiosen Leistungen knapp an der Auszeichnug mit dem „Niki“, so der Name der Trophäe, vorbei geschrammt. So errang sie Bronze bei der Freiluft-WM 2016, Silber bei der Hallen-EM 2017 und wurde 2018 bei der Hallen-WM Vizeweltmeisterin.  
In ihrer Dankesrede verwies die Ausgezeichnete auf die grandiosen Leistungen der Sportler insgesamt in diesem schwierigen Corona-Jahr und hofft auf eine Durchführung der Olympischen Spiele 2021, wo sie eine Medaille anstrebt.
Angesprochen in diesem Sinne darf sich auch der SKN fühlen, freilich nicht die Herrentruppe, sondern die Damenmannschaft. So hat sich der österreichische Frauenfußball-Serienmeister unter seiner Trainierin Maria Wolf mit einem Sieg gegen ZSKA Moskau für die Champions League qualifiziert! Das Goldtor erzielte Jasmin Eder.
Nun treffen die Wölfinnen auf den Schweizer Serienmeister FC Zürich. Das Hinspiel findet am 9. Dezember in der NV-Arena statt, das Rückspiel steigt eine Woche später in der Schweiz. Wir drücken die Daumen!
… in der einige Berufsgruppen, die berühmten Systemerhalter, Großartiges leisten. Eine davon, die da bisweilen übersehen wird, sind die Lehrer. Wie diese aktuell den ganzen Distance-Learning-Wahnsinn meistern, vom schnell improvisierten Erstellen von Lernmappen bei den Kleinen (weil man vom Schul-Lockdown aus den Medien erfährt) bis hin zur digitalen Orchestrierung des gesamten Unterrichts bei den Älteren, ist ein Husarenstück. Es ist nicht leicht die Kids via online-Strippe zu erreichen, bei Laune zu halten und ihnen ganz „nebenbei“ auch noch etwas beizubringen. Und es gehört viel Feingefühl, Geduld und Humor dazu, ihnen in den online-Stunden so etwas wie ein Gemeinschaftsgefühl und damit ein Stück Normalität zu vermitteln. Dass die Pädagogen obendrein bei laufend eintrudelnden, piepsenden Messages von bis zu 100 Schülern nicht den Verstand verlieren – respect!
Und noch etwas. Pädagogen zählen zu einer besonders Corona-gefährdeten Berufsgruppe, denn, oja, es gibt Covid-Fälle in Schulen – gar nicht so wenige. Lehrer stehen da nicht im Auge, sondern mitten im Sturm – sprich in Klassenräumen mit 20 Schülern plus, auf relativ engem Raum, mehrere Stunden am Tag. Vielleicht wäre es also einmal an der Zeit Danke zu sagen. Per Mail, Daumenhoch im Hintergrund, wenn der Junior gerade online-Unterricht hat ... Die digitalen Verbindungen dazu gibt es ja jetzt!