MFG - 21. Dezember 2012: Von Untergängen & Bewusstseinssprüngen
21. Dezember 2012: Von Untergängen & Bewusstseinssprüngen


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21. Dezember 2012: Von Untergängen & Bewusstseinssprüngen

Text Althea Müller
Ausgabe 09/2011

Sag doch mal mystisch dreinschauend: „Hm, jaja, zweitausendzwölf…“ Die Reaktion des Gegenübers wird nur ganz selten „Wos is do leicht?“ (Zitat mein lieber Chefredakteur) lauten – eher kommen Aussagen wie: „Ah ja, da geht ja die Welt unter, haha“ oder bis hin zu „Meinst du wegen dem Maya-Dings?“

Die Maya führten nämlich einen hochmathematischen Kalender, der am 21.12.2012 endet. Spätestens seit dem US-Blockbuster „2012“ vor drei Jahren wissen wir, daher das dann die Welt untergeht – oder doch nicht?
Im Grunde genommen lassen sich zwei Gruppen in der Diskussion ausmachen: Zum einen die Naturalisten, die derlei Prophezeihungen für Humbug halten. Zum anderen die Esoteriker, die sich der Thematik auf spiritueller Ebene nähern. MFG bat beide Seiten um ihre Einschätzung. Es wird etwas passieren
Was ist dran an 2012?
Es kursiert dieses Gerücht, bei dem alle große Augen bekommen und schreien „wir werden alle sterben“, das ist faszinierend… Nun, es ist nicht unwahr, dass sich 2012 am Tag der Wintersonnenwende – die wir jedes Jahr erleben – einige kosmische Ereignisse ankündigen. Ich bin kein Astronom, aber populär erklärt bewegt sich unser Planet seit längerer Zeit auf einen bestimmten Schnittpunkt zu, an dem sich die Sonnenbahn und die Galaktische Ebene der Milchstraße überschneiden. Einige Theorien besagen, dass dadurch tatsächliche Störungen im Gefüge die Folge sind, sich etwa die Magnetpole ändern, sich dadurch Verschiebungen der Erdkruste, Klimaveränderungen und vermehrte Naturkatastrophen ergeben könnten. Teilweise sicher belegte Fakten und mehr sind die Hintergründe des Themas, aber dank unserem heutigen Trend zur selektiven Informationsaufnahme bleibt als Quintessenz: „Wir werden alle sterben…“ Was passiert?
Die einen sprechen von Katastrophen, die anderen von weitgreifender Veränderung der Erde, die ich hier nicht näher ausführen oder bewerten mag. Die energetische Variante ist, dass die Erde „aufsteigen“ soll – ich kann mit dieser Definition wenig anfangen. Was ich merke, sind Veränderungen in der Politik, Wirtschaft etc. Es wird den Leuten zu eng, Systeme brechen. Ich glaube, das ist mit Aufsteigen oder Dableiben gemeint. Nur, wie gehen wir das an? Rutschen wir näher zueinander, oder splitten wir uns noch mehr voneinander ab, durch Hass, Geiz und Gier? Im Zeitalter des Wassermanns
Laut Maya befinden wir uns jetzt im neunten Zeitalter, dem Verjüngungszyklus und aktiven Zeitalter des Wassermanns. Das zaudernde Fische-Zeitalter mit „da können wir nichts machen, wir sollten uns anpassen“ wird abgelöst von „wir wollen keine wahnsinnigen Diktaturen mehr, nicht von Atomkraft abhängig sein, nicht mehr berieselt werden.“ Leute entdecken ihre eigene Spiritualität. Du bist nicht mehr Schaf Nummer 295, du stehst da und bist für dich selbst verantwortlich. Unser Lebensraum verändert sich, darum müssen auch wir uns verändern: Wir sind technik- und strukturgesteuert, Druck, Stress und Schuld bestimmen uns. Evolutionär gesehen ist es jetzt Zeit, einen „Reboot“ zu machen . Die Welt geht also nicht unter?
Wenn jetzt alle dieser Meinung wären, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass etwas Negatives passiert. Wenn wir aber sagen „ja, wir werden etwas verändern“, wird das Positive mehr wiegen. Es gibt mittlerweile 100.000 Verschwörungstheorien, z. B. dass ein Komet einschlägt, uns ein Energiestrahl aus dem Weltall trifft usw. Nur: Wir sind nicht abhängig von einem uralten Volk und seinen Prophezeiungen, wir verursachen unser Leben selbst.
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Ich distanziere mich von Worst Case-Szenarien und Filmen wie „2012“. Aus Prophezeiungen lassen sich nur Tendenzen ablesen, so wie in einem Horoskop: Die Zukunft ist nicht festgeschrieben. Kosmische Konstellationen
2012 dreht sich um zwei große Jahreszyklen (5.125 Jahre und 25.625 Jahre), die enden. Unsere Erde durchwandert alle Sternzeichen, und alle 13.000 Jahre durchschreiten wir einen Zenit, wo besonders viel Licht auf die Erde fällt. Und hier haben Menschen immer einen besonderen Bewusstseinssprung gemacht. Der bekannte Mayaforscher Calleman hat übrigens auch den 28. Oktober 2011 als sogenanntes „Endzeitdatum“ berechnet. Eigentlich gibt es rund 40 Endzeitdaten. Das bedeutet, dass ein Zyklus endet, nicht aber, dass wir alle „ausradiert“ werden. Was geschieht?
Wenn wir aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt haben, wenn also genug Leute vor dem großen Bewusstseinssprung noch „erwachen“, könnten sie die Welt verändern und in das neue Goldene Zeitalter eintreten, das ein weibliches sein wird – aber nicht in dem Sinne, dass wir Frauen dann die Männer unterbuttern, sondern das jeder wieder nach dem Herzen leben darf. Die Geschlechter werden sich nicht mehr kopieren, sondern nach ihrer Intuition handeln. Kinder werden liebevoll erzogen, nicht mehr auf Leistung gedrillt. Bereits seit einigen Jahren lässt sich beobachten, dass sich die Energieform verändert – Menschen lassen sich nicht mehr alles gefallen, man ist selbständiger. Goldenes Zeitalter
Frequenzen steigen, das Erdmagnetfeld wird nachweislich schwächer, große Energiezentren verwandeln sich. Wenn jeder von uns dahin zurückkehrt, seine Lebensaufgabe zu erfüllen und wir es schaffen, wieder mit allen und allem – Natur, Pflanzen, Tiere – verbunden zu sein, steht einem glücklichen Übergang nichts im Wege. Es ist eine Challenge, keine Frage. Es muss uns klar sein, dass es an uns liegt, ob wir durch Leid und Katastrophen unsere Erfahrungen machen müssen, oder durch Liebe und das richtige Bewusstsein einen weit angenehmeren Übergang schaffen.
Lesung und Diskussionsrunde mit Lydia Gruber und Isabelle Kristen am 23. September 2011, 19 Uhr, Festhalle Ober-Grafendorf.       www.rueckkehrdeslichts.at Kein Untergang in Sicht
Die Mayas – sehr genau, wenig zimperlich
In seinem Jahrbuch „Kosmos Himmelsjahr 2011“ nimmt Prof. Hans-Ulrich Keller, langjähriger Leiter des Carl-Zeiss-Planetariums Stuttgart, im Artikel „Der Kalender der Mayas“ dem Weltuntergang allen Wind aus den Segeln. „Gleich zu Beginn ein wichtiger Hinweis: Am Freitag, 21. Dezember 2012 beginnt zwar der astronomische Winter, aber die Welt geht nicht unter – zumindest noch nicht“, schreibt er nicht ohne Augenzwinkern, und weiter „Das Gerücht vom Weltuntergang an diesem Tag beruht auf einer Zählung im Kalender der Mayas. Zu diesem Zeitpunkt beginnt im Maya-Kalender ein neuer Zyklus der sogenannten ‚Langen Zählung‘. Mayas, Azteken, Olmeken und andere mittelamerikanische Völker glaubten einst, am Ende eines Kalenderzyklus ginge alles zugrunde und eine völlig neue Welt würde entstehen.“
Keller räumt auch mit der landläufig verklärten Meinung über die weisen Propheten von damals auf und schildert die Anbetungs- und Opferrituale des Volkes – die Opfer waren Priester, Kriminelle, Behinderte und Kriegsgefangene. „Den Opfern wurde bei lebendigem Leib das Herz aus der Brust gerissen oder sie wurden gehäutet.“
Aufgrund hochkomplizierter Zählungen lässt sich möglicherweise herauslesen, dass die Welt im Jahre 819.747.285 untergeht – dies wäre das Ende der „Ganz Langen Zählung“. Am 21.12. nächsten Jahres werde die Welt jedenfalls nicht kollabieren – nach 820 Millionen Jahren aber werde die Sonne alles irdische Leben auf unserem Planeten ohnedies ausgelöscht haben. „Somit hatten die Mayas doch recht mit ihrer Weltuntergangsprophezeiung“, schreibt Keller süffisant, „man muss eben nur entsprechend große Zeiträume abwarten.“ Abschließend konstatiert er. „Mit weiteren Enthüllungen ist zu rechnen, denn die Maya-Forschung ist noch längst nicht abgeschlossen.“
Jahrbuch erhältlich auf www.intercon-spacetec.de Mein Zugang
Bis letztes Jahr habe ich mich sehr intensiv mit 2012 und dem Bewusstseinssprung beschäftigt. Heute sehe ich es lediglich noch als Konzept, dem die Menschen folgen können, wenn sie es brauchen. Der Grund dafür ist, dass ich letztes Jahr mit meiner Ausbildung zum Vesseling Practitioner begonnen habe, einer neuen Form schamanischer Energiearbeit, bei der unsere mit schwerer Energie gefüllten Gefäße (= Vessel) geleert werden. Je weniger schwere Energie in uns ist, desto fröhlicher werden wir. Ich konnte dank meiner Ausbildung sehr schnell mit „2012“ nichts mehr anfangen. Denn ich lebe im Jetzt. Jetzt gerade spreche ich mit dir. Wenn ich mit meinem Hund spazieren gehe, gehe ich mit meinem Hund spazieren. Wenn jetzt die Welt untergeht, geht sie unter. Was ist, ist. 
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Seit meiner Kindheit bin ich vom Himmel begeistert, und heute stellvertretender Obmann und Teamleiter für Führungen für unseren Verein mit Sitz in St. Pölten. Wir betrachten die Sterne vom wissenschaftlichen Standpunkt aus, astronomisch. Astrologie ist für uns kein Thema. Astronomie vs. Astrologie
Astronomen kennen 88 Sternbilder, Astrologen sprechen von 12 Sternzeichen. Derzeit ist Ophiuchus (Schlangenträger) das 13. Sternbild, durch das die Sonne im Laufe eines Jahres scheinbar wandert. In astronomischen Zeiträumen verändert sich der Himmelsanblick: Sterne werden geboren und sterben, die Sonne kreist um das Milchstraßenzentrum, Sterne haben eine Eigenbewegung. Der Große Wagen, wie wir ihn kennen, wird in 100.000 Jahren anders aussehen.
Sternbilder sind eine auffällige Anhäufung von Sternen in unterschiedlichen Entfernungen, die als einprägsames Muster mit einem Namen benannt wurden. Welchen Einfluss sollten diese Konstellationen auf das Schicksal der Menschen haben?
21.12.2012
Der Kalender der Mayas ist ein sehr komplexes Zählsystem, das noch genauer ist als unser gebräuchlicher Gregorianischer Kalender. Am Freitag, 21.12.2012 (nach anderer Interpretation jedoch der 23.12.2012) beginnt im Maya-Kalender ein neuer Zyklus der „Langen Zählung“. Kein Grund zur Panik - aus astronomischer Sicht hat das Datum 21.12.2012 keine Bedeutung. Auch wenn die Esoterik anderes behauptet. Noch Fragen?
ANTARES veranstaltet auf der Volkssternwarte Michelbach Führungen. Nach einer Himmelseinführung werden aktuelle Himmelsobjekte mit Teleskopen beobachtet. Wohl auch am 21.12.2012!
www.noe-sternwarte.at Mein Fazit: Vielleicht haben die immer wiederkehrenden Gerüchte über mögliche Weltuntergänge zumindest den Sinn, dass sich der eine oder andere mal Gedanken macht: über sich, Gott – und die Welt eben. Sein Leben überdenkt… Wenn sich die Erde dann trotzdem weiterdreht – umso besser. Wenn nicht – wird es wohl herzlich egal sein. Die Dinosaurier haben ja auch nicht mehr viel gesagt, nachdem sie ausgestorben waren… Meinungen zum Thema:
Christoph Luger, Vesseling Practitioner und Energieseher aus St. Pölten:
„2012 ist ein Konzept“ Gerhard Kermer, Stellvertretender Obmann Verein Antares St. Pölten / NÖ Volkssternwarte Michelbach:
„Kein Grund zur Panik“ Lydia Gruber, Energetikerin (Geomantie, Kräuterkunde, Channelings u.v.m.) aus Ober-Grafendorf:
„Zurück ins Goldene Zeitalter“ Evelyn Frei, Selbstdenkerin, Energiemedizin, seit Jahren verankert in der Energetikerszene:
„Zeit für einen Neustart“